ENHBOLD NEUHAUS

"Kaschmir & Mehr" - Nachhaltige Mode aus mongolischer Wolle

“Die größte Herausforderung war für mich, nicht aufzugeben. Ich habe das Ziel nicht aus den Augen verloren, aber es gab auch Momente, wo ich aufhören wollte. Da habe ich mir gesagt: „Bilde dich bei I.S.I. weiter.”

Enhbold Neuhaus wurde in der Mongolei geboren und zog vor 25 Jahren frisch verheiratet nach Bonn und 2008 nach Berlin. Hier eröffnete sie 2009 ihr eigenes Business „Kaschmir & Mehr“. Unter dem Label verkauft die 53-jährige nachhaltig produzierte Mode und Bekleidungsaccessoires aus edler Wolle, die sie aus der Mongolei importiert. Über ihre Erfahrung als Gründerin erzählte sie uns.

Woraus besteht dein Geschäft?

Ich bin in der Textilbranche tätig. Ich vermarkte mit meiner Familie in der Mongolei hergestellte Bekleidung und Accessoires aus nachhaltig produzierter Wolle. Meine Schwester ist Designerin, wir haben gemeinsam in der Mongolei eigene Strickereien aufgebaut. Unsere Produkte stammen nicht nur aus Kaschmir sondern auch aus Wollarten, die hier nicht so bekannt sind, wie Yakwolle und Kamelhaar. Deshalb „Kaschmir & Mehr“! 

Vor zwei Jahren habe ich meinen eigenen Online-Shop geöffnet. Das läuft ganz gut. Jetzt möchte ich ihn weiter entwickeln und professionalisieren, in dem ich bei I.S.I. die notwendigen Kenntnisse dazu erlerne.

Wie bist du auf die Geschäftsidee gekommen?

Die Idee zur Gründung hatte ich früher, aber erst in Berlin gab es die Gelegenheit, sie umzusetzen. Ich hatte Glück, dass ich I.S.I. kennengelernt habe, sonst hätte ich das nicht machen können.

Eigentlich bin ich Russisch-Lehrerin und Dometscherin. In der Mongolei habe ich als Lehrerin gearbeitet und in Deutschland dann die notwendigen Prüfungen abgelegt. Doch es gab wenig Nachfrage. Daher habe ich mich erstmal auf meine Familiengründung konzentriert.

Dann war ich mit meinem Mann zum ersten Mal an der Nordsee und habe die unangenehme, feuchte Kälte in Deutschland kennen gelernt. Da habe ich mich gefragt: „Warum habe ich meine Wolle, meine Kaschmirkleidung nicht mitgenommen?“

Danach brachte ich für meinen Mann verschiedene Kaschmirpullover aus der Mongolei mit. Doch er trug nur ein Modell davon. Da hatte ich die Idee, die Pullover in meinem Bekanntenkreis zu verkaufen. Das hat gut geklappt. So entstand meine Geschäftsidee.

 

Wie bist du auf I.S.I. gekommen?

Ich war damals bei einer Ausstellung der Berliner IHK und da gab es auch einen Stand von I.S.I.

Hier habe ich erfahren, was I.S.I. anbietet und mich gleich für einen Workshop angemeldet. Dort habe ich beispielsweise gelernt, welche Voraussetzung ich erfüllen muss, um mich selbstständig zu machen und wie ich einen Business-Plan schreibe.

Was waren die größten Herausforderungen bei der Gründung?

Die größte Herausforderung war für mich, nicht aufzugeben. Ich habe das Ziel nicht aus den Augen verloren, aber es gab auch Momente, wo ich aufhören wollte. Da habe ich mir gesagt: „Bilde dich bei I.S.I. weiter und lass dir durch die Dozentinnen neue Impulse geben.“ Deswegen besuche ich heute noch Kurse.

Es ist wichtig, dass es hier Angebote für Frauen mit Migrationserfahrung gibt. Alle Frauen haben hier das gleiche Ziel. Auch die Dozentinnen haben einen Migrationshintergrund und Gründungserfahrung. Sie kennen die Probleme, die wir bei der Gründung überwinden müssen. Wir verstehen uns, so ist alles einfacher.

Als Ausländerin in Deutschland ein Buisnes zu gründen, ist anders als in der Heimat. Das muss man wissen. Außerdem darf man die Mentälitätsunterschiede nicht unterschätzen.

Was würdest du Frauen raten, die sich selbständig machen wollen?

Kommt zu I.S.I.! Hier ist alles möglich, wenn man ein Ziel, Lust und Willen hat. Denn hier geht es nicht nur um Business-Theorie. Man lernt auch viel über Interkulturalität und wie man sich persönlich weiterentwickelt. Ich weiß, ich werde meine Tochter auf jeden Fall mitbringen, damit sie das hier lernt.

Kontaktmöglichkeiten zu Enhbold