Collage- und Installationskünstlerin
“Wir dürfen nie vergessen, wie groß und vielfältig die Welt ist: Jeder kann für seine Geschäftsidee ein Publikum finden, welches seine besondere Arbeit auch wirklich schätzt.”
Clare Celeste Börsch ist Collage- und Installationskünstlerin. Aus der Kombination von Hunderten von farbenreichen, handgeschnittenen Bildern blühender Natur schafft sie lebendige, bezaubernde, dreidimensionale und sehr beeindruckende Wunderwelten. Sie arbeitet mit Verlagen, Designstudios, Werbeagenturen, Kreativabteilungen und Kunstgalerien auf internationaler Ebene zusammen. Wie sie es geschafft hat, ihre Leidenschaft in einen Beruf zu verwandeln, Kunst erfolgreich mit Business zu verbinden und von ihrem Weg in die Selbständigkeit erzählte sie uns.
Woher kam die Idee, dich als Künstlerin selbständig zu machen?
Nach meinem Studium in den Bereichen Kulturanthropologie und Politikwissenschaften in den USA war ich zehn Jahre lang als Kunstadministratorin beim Kunstfond und bei Non-Profit-Organisationen, die Kunst fördern, tätig. Tief in meinem Herzen lag jedoch schon immer der Wunsch, selber Künstlerin zu werden. Das war mein Traum.
Dann, 2012, kam eine große Veränderung: ich zog mit meinem Mann, der Deutscher ist, nach Deutschland. Unsere Zukunftspläne waren erstmal noch unsicher. Während mein Mann nach einem Job suchte, habe ich mich drei Monate lang intensiv mit meiner Kunst beschäftigt, die bis dahin eher ein Hobby war. In dieser Zeit habe ich meine eigenen kreativen Ideen durch die Technik der Collage verwirklicht.
Es war für mich eine ruhige Zwischenphase, die ich mit meiner eigenen Kunst gefüllt habe.
Nebenbei fing ich an, die Bilder meiner Arbeit auf Instagram zu posten und bekam plötzlich sehr gutes Feedback und sogar Aufträge: Die Leute wollten meine Werke kaufen! Es kam mir da zum ersten Mal in den Sinn, Kunst als Geschäft aufzubauen und davon zu leben.
So schnell klappte es dann aber doch nicht. Ich musste noch einige, teils unerwartete Phasen durchlaufen und neue Schritte gehen.
Was kam denn als Nächstes? Erzähl uns davon.
Während meiner Schwangerschaft, der Mutterschutz- und Elternzeit konnte ich mich weiter mit Kunst befassen und habe meine erste Installation “Intimate Immensity” realisiert. Was sich mit der Ausstellungseröffnung zunächst als der Anfang einer neuen Lebenszeit anfühlte, entwickelte sich dann doch schwieriger als ich erwartet hatte. Ich war deprimiert und enttäuscht. Heute weiß ich, dass es unter Umständen am Ende eines großen Projekts ganz normal ist, sich erstmal „leer“ zu fühlen.
Da ich damals noch sehr unerfahren war, überlegte ich tatsächlich, ob das Leben als Künstlerin für mich überhaupt das Richtige war. Meine darauffolgende Entscheidung als Angestellte zu arbeiten, verstärkte nur das Gefühl des unglücklich Seins, weil dadurch die Kunst, neben Job und Kind, gar keinen Platz mehr in meinem Leben hatte. Ich sagte mir: „Ok, jetzt muss ich mich wirklich entscheiden!“, sonst werde ich mich vielleicht nie verwirklicht und erfüllt fühlen.
Wie hast du dich dann für die Selbständigkeit entschieden?
Ich bin zufällig auf Empfehlung einer anderen Gründerin auf I.S.I. gestoßen und habe hier den Businessplan-Kurs besucht. Dieser Kurs war entscheidend für mich, da ich verstehen lernte, wie man mit Kunst Geld verdienen kann. Kunst und Business waren für mich bis dahin zwei komplett verschiedene Dinge und der Kurs hat mir geholfen, meine Tätigkeit auch aus einer anderen Perspektive zu sehen und zu entwickeln. Zum ersten Mal habe ich meine Arbeit in Richtung Business strategisch durchdacht.
Was würdest du anderen Frauen empfehlen, die sich selbständig machen möchten?
Das ist jetzt mein zweites Jahr als Selbständige und es läuft sehr gut. Ich würde jedem empfehlen, fest an den Wert seiner eigenen Ideen zu glauben, dahinter zu stehen und keine Angst zu haben, dafür Zeit und Geld zu investieren.
Wir dürfen nie vergessen, wie groß und vielfältig die Welt ist: Jeder kann für seine Geschäftsidee ein Publikum finden, welches seine besondere Arbeit auch wirklich schätzt.
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