Mut zur Selbstständigkeit: Brigitte Zypries im Gespräch mit I.S.I. e.V.
Ein Abend im Zeichen von Kunst und gesellschaftlichem Engagement: ISI beim Rotary Club Berlin-Lilienthal
Im warmen Glanz von Rottönen und Gold bot der Rotary Club Berlin-Lilienthal eine einladende Atmosphäre für ein besonderes Treffen. Anlass war die Vorstellung des ISI-Vereins und des neuen Projekts „artISIa” – einer Initiative, die Kunst und gesellschaftliche Teilhabe in einzigartiger Weise verbindet.
Dank der Einladung von Frau Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie a.D., und der Präsidentin des Rotary Clubs, Frau Barbara Frenz, hatten wir die Möglichkeit, unser Engagement und unsere Projekte einem prominenten Publikum zu präsentieren.
Ein lebendiges Bild von Vielfalt und Kreativität
Unser Team – Shahla Payam (Vorstandsmitglied), Cristina Cipolletta (Projektmanagerin COMPETENZentrum), Jenny Mauro (Öffentlichkeitsarbeit COMPETENZentrum) sowie die Künstlerinnen Fernanda Porto, marera und Mila Belino vom Kunstkollektiv „artISIa“ – gab einen umfassenden Einblick in die Arbeit unseres Vereins.
Die Künstlerinnen konnten im Laufe des Abends ihre Kunstwerke vorstellen und ihre künstlerische Ausdruckskraft darbieten, die von Migration, Widerstand und Emanzipation geprägt ist. Sie erzählten von Lebenserfahrungen, Traumata und Träumen ebenso wie vom Streben nach Selbstverwirklichung. Sie zeigten, wie aus kultureller Vielfalt und Resilienz eine einzigartige künstlerische Perspektive entsteht und wie Barrieren durch ein gemeinsames Engagement überwunden werden können.
Inspiration durch eine starke Stimme: Brigitte Zypries
Ein Highlight des Abends war der inspirierende Austausch mit Frau Zypries, die zu Beginn des
Treffens ihre Visionen und ihr Engagement für Frauenförderung uns teilte. „Schöne Sprüche nützen niemanden“, so Zypries, die bereits in ihrer Amtszeit durch pragmatische Initiativen Frauen und Gründer*innen unterstützt hat. Sie betonte, wie wichtig konkrete und praktische Unterstützung ist – etwa durch gezielte Projekte, in denen erfolgreiche Unternehmer*innen ihre Erfahrungen weitergeben.
Ihre Überzeugung: „Die beste Hilfe ist, selbst aktiv zu werden.“ Diesen „hands on“-Ansatz verfolgt sie auch heute noch und sprach über Formate, die Frauen Mut machen, eigene Wege zu gehen – unabhängig von Herkunft oder Geschlecht.
Wertschätzung für den Einsatz gemeinnütziger Vereine
Frau Zypries zeigte sich beeindruckt von den Angeboten des ISI-Vereins, durch welche Frauen mit Migrationsgeschichte durch Weiterbildung und Empowerment gefördert werden. „Mit welcher Ernsthaftigkeit und Professionalität Sie Frauen qualifizieren, finde ich bemerkenswert“, erklärte sie. Dabei hob sie die Bedeutung erfahrener Mentor*innen hervor, die nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Zugänge zu Netzwerken eröffnen.
Mehr spezifische Förderprogramme und Netzwerke für Gründer*innen schaffen
Im Gespräch beleuchtete Frau Zypries auch die strukturellen Hürden für Gründer*innen in Deutschland. „Die Gründungskultur funktioniert hier nicht so gut wie in anderen Ländern“, stellte sie fest. Umso wichtiger sei es, gezielte Förderprogramme und Netzwerke zu schaffen, die insbesondere Frauen mit Migrationsbiografie unterstützen.
Die aktuellen Herausforderungen, welche die wirtschaftlichen Unsicherheiten und mangelnde Ressourcen für Gründer*innen stellen, machten die Aufgabe der Politik besonders dringlich. Es brauche nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch klare Maßnahmen, um kulturelle und strukturelle Barrieren abzubauen und Frauen den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
„Ich komme gerne zu einem Workshop“
Ein besonderes Versprechen rundete den Abend ab: Frau Zypries bot an, einen Workshop ehrenamtlich für die Teilnehmerinnen unseres Vereins zu gestalten. „Ich komme gerne und arbeite direkt mit den Frauen“, versprach sie – ein Angebot, das eine einzigartige Gelegenheit für persönlichen Austausch und praxisnahe Unterstützung darstellt und das wir selbstverständlich gerne annehmen.
Auftrag an Politik und Gesellschaft
Das Treffen mit dem Rotary Club Berlin-Lilienthal verdeutlichte eindrucksvoll, wie stark die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Politik und gemeinnützigen Organisationen sein kann.
Doch solche einzelnen Initiativen reichen nicht aus. Es ist eine zentrale Aufgabe der Politik, langfristige Rahmenbedingungen für gleiche Chancen und nachhaltige Strukturen zu schaffen.
Nur durch gezielte Förderprogramme, stärkere Netzwerke und eine diversitätsbewusste Wirtschaftspolitik können Frauen mit Migrationsgeschichte sichtbar werden und ihre Potenziale entfalten. Dies verspricht nicht nur einen Gewinn für die Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft als Ganzes.